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Zu meinen Bildern
Ich definiere meine Aufgabe umgekehrt wie Michelangelo (die Gestalt zu befreien, die im Marmorblock bereits vorhanden ist), sondern diese in Schaublöcke zu pressen, in Rahmungen einzuschließen, in neue Bedeutungsperspektiven, Ebenen der Angst und der Schönheit - in unheili­ge Allianzen.
Ein Bildsüchtiger, trotz allen Widerstandes immer an der Arbeit, lebenslang Prophet - Bilder, die in Bilder übergehen, Menschen in Menschen, Ereignisse in Ereignisse, zehn Bedeutungen in einer Sequenz, eine Universalgeschichte, "allspace in a notshall," Strukturen von alten Epochen, der Heiligen Schrift, menschliche Anatomie, Schlachten, Filme, Illustrierte - die Welt in Stücke schlagen und neu zusammensetzen, eine neue ästhetische Grammatik. Die Mythenbank unserer Zeit, Matrizen deren Kräfte unendliche Kombinationsmöglichkeiten besitzen.
Ich weiß nicht was mich am meisten inspiriert und die meisten Assoziationen liefert- die Malerei der Elektrodenstrahlen auf dem Bildschirm, der leuchtet- Bilder gegen die Regenbogenhaut blitzt - unnütze Informationen, wie Schrotsalven gegen die Kopfhaut - oder das ´platonische Schattenspiel´ des Feuers an den Wänden.

Eine Welt, wo sich das Wissen alle fünf Jahre verdoppelt, bald alle drei, bald jedes Jahr, wo die Wahrheit von immer kürzerer Lebensdauer ist, wo Lüge nur ein anderes Wort ist für veraltete Wahrheit. In einer Welt, die den Irrsinn ganzer Völker wegretuschiert einen Schnittpunkt in der Wirklichkeit zu finden, nicht von den Bildern beherrscht werden, sondern die Bilder beherrschen, Zusammenhänge sehen, was ich in meinem Kopf kopiert habe auseinanderzu­nehmen und neu zusammensetzen. Ich - eine Spaltung zwischen moralischem Imperativ und totaler Ohnmacht - ich lasse die Bilder vorüberrollen, ändere den Ausdruck, streiche Details, verschiebe Abschnitte, verifiziere Unklarheiten, über­prüfe die Skizzen meiner Recherchen, Algorithmen, Transformationsregeln, Kompositionsschemata - erschaffe mentale Konstruktionen - Ideogramme - Elemente einer neuen alten Bildersprache.

Bild, das ist das Pin-up-Abbild von Rita Hayworth auf der Bombe von Hiroshima, Kratzspuren in den Gaskammern, Osmose durch die Wände unseres Seins, Labyrinthe neu dechiffriert, Vexierbilder des Schreckens, durch den Fleischwolf des Gehirns gedreht und neu modelliert, trotz allem poetische Reflexionen schlechthin.

Meine Werke sollen wie ein Video sein, dass es gestattet, die Bilder langsam ablaufen zu lassen, Bilder anzuhalten, um in Ruhe die Einzelheiten zu studieren, zumal heute alles zu Oberflächen und Symbolen für etwas anderes abstrahiert wird.

Wir leben in der Zeit der Worte, der Sprache des Kopfes. Aber wir sehen immer wieder Bilder vor uns, wie ausgeschnitten aus Zeitschriften wie Life, Time, Spiegel etc., Fotografien, Motive, die den Wunsch gebären, die Zusammenhänge zu finden, auf den Grund der Ursachenkomplexe vorzudringen. Deshalb will ich das Mimesis–Prinzip des Realismus weit genug dehnen, um das zu schildern, was kommen wird, nicht das was es gibt. So habe ich die Hermes-Maske verbrannt und akzeptiert, dass das 20. Jahrhundert die Kunst zur Trivialität reduziert hat - zum Marginal-Phänomen.
Wie gesagt - wir leben in einer neuen Zeit, haben das ´Panta  rhei´ (alles fließt) des Heraklit akzeptiert.

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Meine Werke